Neugierig und zutraulich: das Rotkehlchen
Mit seiner orange-roten Kehle und Brust ist das Rotkehlchen – einer der häufigsten Brutvögel in der Schweiz – unverwechselbar; Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Gegenüber Menschen zeigen sie kaum Scheu, sie begnügen sich mit einer geringen Fluchtdistanz.
Die Nahrung setzt sich aus Insekten, Spinnen, Würmern und Beeren (Efeu, Liguster usw.) zusammen.
Der kleine, rund 20 g schwere Vogel bewegt sich meist ruckartig, hüpft, steht wieder still, knickst und stelzt den Schwanz.
Das Rotkehlchen hat seinen Lebensraum im Wald und in Siedlungen, an eher feuchten Orten mit Sträuchern und Unterholz. Das aus Halmen, dürren Blättern und Moos gebaute napfförmige Nest liegt gut versteckt in Bodenvertiefungen, in Baumhöhlen, unter Wurzeln oder Grasbüscheln.
Der perlende, etwas traurige und wehmütige Gesang ist bis spätabends oder sogar nachts zu hören, so z. B. beim Bahnhof am Luppmen.
Das Rotkehlchen zählt überwiegend zu den Kurzstreckenziehern: Unsere Population überwintert im Mittelmeerraum; die in der kalten Jahreszeit vorkommenden Individuen stammen aus Nordosteuropa und verbringen hier die Wintermonate.
Beat Germann, Exkursionsleiter SVS (Schweizer Vogelschutz)