Der Grünfink – ein munterer Geselle
Das Männchen lässt sich einfach bestimmen: grünliches Gefieder, kräftiger, kegelförmiger,
blass-rosaroter Schnabel, leuchtend gelbe Handschwingen. Beim Weibchen sind die Farben
matter und die Zeichnung weist weniger Kontraste auf.
Mit seinem unermüdlichen, langgezogenen düüüüür-düüüüür, eines von mehreren Ge-
sangselementen, macht er akustisch auf sich aufmerksam.
Die Form des Schnabels gibt einen Hinweis auf die Nahrung: Körner, Sämereien, aber auch
Knospen, Beeren und Hagebutten; im Sommer und während der Brutzeit auch Insekten.
Als Lebensraum bevorzugt der Grünfink Parkanlagen, Gärten und Waldränder. Das Nest –
wie bei allen Finkenvögeln ein Napfnest und gut versteckt in Sträuchern und Bäumen – ist
ein Gebilde aus Halmen, kleinen Zweigen, Moos, Haaren und Federn.
Meist werden zwei Bruten pro Jahr aufgezogen, aber auch Drittbruten kommen vor.
Zugverhalten: Unsere Grünfinken zählen zur Gruppe der Standvögel; sie verbringen also das
ganze Jahr, auch die kalte Jahreszeit, im Brutgebiet (im Gegensatz zu Kurz- und Langstre-
ckenziehern, wie z. B. Feldlerche und Mehlschwalbe).
Am Vogelhäuschen ist er ein vertrauter Gast. Hier droht aber auch Gefahr: Ein wegen man-
gelnder Hygiene auftretender Krankheitserreger, an dem vor allem in früheren Jahren
zahlreiche Grünfinken gestorben sind und der unsere Population stark dezimiert hat. Es ist
von grösster Bedeutung, die Futterstellen sauber zu halten. Auch das Füttern im Sommer
sollte unterlassen werden.
Neben den Infektionskrankheiten fallen Grünfinken Katzen, Mardern und Elstern zum Opfer.
Autor: Beat Germann, Exkursionsleiter SVS (Schweizer Vogelschutz)