Neuigkeiten zu den Neophyten in Fehraltorf

Schön, aber invasiv. Einjähriges Berufkraut. Erigeron annuus. Copyright Rahel Beck

Auch in diesem Jahr ist der Verein Natur und Umwelt Fehraltorf ausgerückt und den Neophyten an den Kragen gegangen. An diversen Anlässen haben unsere zupackenden Vereinsmitglieder Berufkraut, Adlerfarn, Drüsiges Springkraut und Goldrute mitsamt Wurzel aus dem Boden gerissen. Die schweisstreibende Arbeit lässt sich sehen: an einem Abend haben wir innerhalb von knapp drei Stunden 500 kg Material der Verbrennung zugeführt. Auch sonst sind wir mit dem Resultat zufrieden: so sind die Triebe des Adlerfarns in den letzten Jahren immer dünner geworden. Aber betrübt müssen wir leider feststellen, dass es immer mehr Stellen gibt, wo Neophyten prächtig gedeihen.

Warum investieren wir seit Jahren in eine solche Anstrengung?

Als Neophyten bezeichnet man Pflanzen, die nicht hier heimisch sind und sich hier ohne menschliche Zuhilfe vermehren können. Es wird unterschieden zwischen nicht-invasiven und invasiven Neophyten. Die invasiven Neophyten verbreiten sich sehr effizient und richten dadurch Schäden in der Schweizer Landschaft an indem sie andere Pflanzen verdrängen oder gesundheitliche Probleme verursachen. Sie sind nach der Weltnaturschutzunion IUCN der zweitwichtigste Grund für den weltweiten Rückgang der Biodiversität!

In der Schweiz gibt es heute ungefähr 550 Neophyten, wobei knapp 60 davon invasive Arten sind und daher auf der Schwarzen Liste stehen. Auf der Schwarzen Liste stehen Arten, deren Vorkommen und Ausbreitung verhindert werden müssen. Diese Pflanzen dürfen weder verkauft, transportiert, gepflanzt, noch importiert werden. Zum Beispiel ist das Drüsige Springkraut und das Einjährige Berufkraut, welches der Verein schon seit Jahren versucht zurückzudrängen, darauf gelistet.

Wie schaden denn die Neophyten der heimischen Flora?

Neophyten verdrängen einheimische Pflanzen, da Neophyten meist schneller wachsen, weniger hohe Qualitätsansprüche an ihr Habitat haben und somit die anspruchsvolleren einheimischen Arten verdrängen.

Zudem sind Neophyten als Nektarspender meistens uninteressant für die lokale Insektenwelt. Es gibt auch einige Arten, welche gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen ausüben: Ambrosia oder das Aufrechte Traubenkraut löst starke Allergien aus. Übrigens: Es gibt auch Tiere, die hier nicht heimisch sind, wie der grosse und vielgepunktete Asiatische Marienkäfer. Diese nennt man Neozoen (néos für neu, zṓon für Tier).

Falls man sich gerade nicht sicher ist, ob es sich hier um ein Neophyt oder ein einheimisches Pflänzchen handelt, hier findet man weitere Informationen: www.infoflora.ch oder www.neophyten-schweiz.ch.

Der Verein Natur und Umwelt Fehraltorf bleibt «an der Wurzel» und wird auch das nächste Jahr fleissig Neophyten ausreissen! Sie auch? Wir freuen uns! www.naturschutz-fehraltorf.ch/

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